Tick, tack, tick, tack. Manche Arbeitstage wollen einfach nicht vergehen. Vielen Menschen geht es jedoch jeden Tag so. In ihrem Kopf schallt es wie ein Mantra: Ich will das einfach nicht mehr machen. Man möchte ihnen raten: Such’ dir doch einfach etwas Neues! Doch jede Veränderung braucht Zeit – vor allem Berufs- oder Jobwechsel. Es passiert tagtäglich. Ein gewisser Mark Zuckerberg schmiss 2005 sein Studium an einer US-Elite-Uni. Herausgekommen ist nicht weniger als das erfolgreichste soziale Netzwerk der Welt. Auch Arnold Schwarzenegger muss am Filmset an einem Punkt angekommen sein, an dem er sich gedacht hat: Ich schmeiß‘ alles hin und werde Gouverneur.

Persönliche Veränderung ist möglich

Wenn Expertinnen und Experten von Veränderung sprechen, nennen sie es “Change”.  Jobfrust ist quasi die Vorbedingung für Veränderung. Wie ein zwickendes Kleidungsstück. Der Weg zur neuen Berufung verläuft jedoch in Phasen,  auch wenn zunächst einmal alles so bleibt wie es ist. Viele Menschen erfinden sich neu, aber keinem gelingt es an einem einzigen Tag. Doch wann beginnt die Veränderung? Die “Change-Kurve” beschreibt die Phasen, die man vor einer beruflichen Veränderung durchmacht. Ursprünglich wurde sie von Elisabeth Kübler-Ross zur Beschreibung von Trauer verwendet. Change-Autoren haben sie dann in den beruflichen Kontext geholt. Alles beginnt jedoch mit einem Schock.

1. Schock

Ob Jobfrust, Kündigung oder Ausbildungsende: Die meisten Menschen sind zu allererst geschockt, dass es so weit gekommen ist. Irgendwann hatte man sich ja bewusst für einen Beruf entschieden. Plötzlich passt aber alles nicht mehr zusammen. Dieses Gefühl beschreibt die erste Phase: Überraschung, Angst und Unverständnis in einer neuen Situation.

2. Verneinung und Widerstand

Das wird schon wieder! Es geht schon wieder aufwärts! Durchbeißen und weiter machen!” Auf die Schockphase folgt Verneinung: Betroffene lehnen die Veränderung ab, weil wir gerade im Beruf Gewohnheitstiere sind. Oftmals hören sie auch von anderen, was sie besser oder anders machen sollten. Da entsteht dann offener Widerstand. Dabei geht es immer um die Verteidigung eigener Entscheidungen und Handlungen – häufig mit Zähnen und Klauen.

3. “Tal der Tränen”

Doch irgendwann kommen alle Unzufriedenen im “Tal der Tränen” an – dem Tiefpunkt der Leistungsfähigkeit. Jetzt ist wichtig: innehalten, auf sich selbst hören, sich ablenken. Denn zermarterte Gehirne sind nicht gut darin, neue Möglichkeiten zu entdecken.

4. Anpassung und Akzeptanz

Nach Überwindung des Tiefpunkts kommt meistens die Einsicht, dass es so nicht weitergehen kann. Erst wenn man die Unzufriedenheit akzeptiert hat, bessert sich auch die Leistungsfähigkeit wieder. Spätestens jetzt sollte man beginnen, sich neu zu orientieren. Das schafft man am besten, in dem man Dinge ausprobiert und in andere Tätigkeiten reinschnuppert. Wenn nicht, begibt man sich in Gefahr eines “Burn-outs”.

5. Integration und Commitment

Wer Neuerungen zulässt, ist auch innerlich zu Veränderungen bereit. In der fünften und letzten Phase kann man ernsthaft beginnen, Veränderung anzustreben: Potenziale analysieren, sich beraten lassen, auf Jobseiten surfen und Weiterbildungsangebote durchforsten. Die Leistungsfähigkeit steigt wieder – und die Freude am Beruf kommt über kurz oder lang wieder zurück!

Konkrete Geschichten zum Thema Change gibt es in unseren Podcasts: Von der Erzieherin zur Dekorateurin, mit Buchhaltungsausbildung zur Designerin, vom Tischler zum Heilmasseur.